1. Mose 12: Abrahams und Saras Auszug - Gott lässt uns nicht allein 

Ziele:
- Vorstellungen klären, wie Menschen etwas von Gott vernehmen können
- Unterschiedliche Weisen des Sich-Mitteilens Gottes bedenken
- Sich mit Vorstellungen aus dem zwischenmenschlichen Bereich dem Verständnis der Kommunikation zwischen Gott und
  Mensch nähern

Wieder ist es so weit. Die Zelte werden abgebrochen, die Vorräte auf die Esel verstaut, der Aufbruch wird vorbereitet. So ist es, seit Rahel denken kann. Sie weiß, dass ihr Vater, der Knecht bei Abraham ist, heute besonders viel zu tun hat. Sie sucht sich ein Plätzchen, wo sie trotz des Trubels um sie herum ungestört mit ihren Tonfigürchen spielen kann. Sie spielt, wie Vater Abraham - so nennen ihn alle - den Befehl zum Aufbruch gibt, wie die Sachen zu-sammengepackt wird und sie alle dann losziehen. Auf einmal stutzt sie: Woher weiß Vater Abraham eigentlich so genau, wo gute Weideplätze sind und die Brunnen Wasser geben? Hat er keine Angst, dass er uns in die Irre führt?

In den nächsten Tagen, als Abraham wieder mehr Zeit hat, fragt Rahel ihn: „Vater Abra-ham", woher weißt du so genau, wohin wir ziehen müssen?" Abraham antwortet: „Ich spüre es, wenn es Zeit zum Aufbruch ist, und dann rede ich mit Gott." – „Ja, das weiß ich schon, dass man zu Gott beten kann", sagt Rahel, „aber wie kannst du die Antwort hören?" – „Es ist, wie wenn ich mit meinen Ohren von innen her höre", sagt Abraham. „Es sind Worte, die auf einmal in mir da sind, die in mir wachsen, und ich weiß dann: Jetzt spricht Gott zu mir. Jetzt höre ich seine Stimme." – „Was ist das für eine Stimme?" fragt Rahel. „Zu der Stimme kann ich nichts sagen, die ist einfach da, in mir da. Aber ich kann dir sagen, welche Worte es sind, die in mit immer deutlicher werden: Fürchte dich nicht, Abraham, denn ich bin bei dir!" – „Hast du Angst vor dem Aufbruch?" fragt Rahel weiter. Sie denkt daran, wie sie sich immer auf Vater Abraham verlassen hat. Sie hatte sich nie Gedanken gemacht, wie es ihm beim Aufbruch geht. „Ja", antwortet Abraham, „manchmal habe ich auch Angst und Sorgen, ob wir auch auf dem richtigen Weg sind. Da ist es so beruhigend für mich, wenn ich in mir, mit meinem inneren Ohr Gottes Wort höre: Ich bin dein Gott, Abraham, ich bringe dich in ein gutes Land!" Rahel nickt. „Ich glaube, ich kann das verstehen", sagt sie nachdenklich.

Gesprächsimpulse

- Rahel hat an Abraham eine Reihe wichtiger Fragen gestellt. Welche davon findest du dabei besonders interessant? Über welche   möchtest du noch gerne weiterdenken?
- Wie ist das, eine Stimme in sich selbst zu hören? Hast du eine Idee, wie das vor sich gehen könnte? Hast du vielleicht so etwas
  schon selbst erlebt?
- Woher kann man wissen, dass es Gottes Stimme ist?
- Kann man sich dabei auch täuschen?
- Wie kann man Sicherheit gewinnen, dass es Gottes Stimme ist?
- Was würdest du den Abraham gerne noch mehr fragen? Was meinst du, was er wohl darauf antworten würde?
 

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