Erzählvorschlag: Freundschaft mit Jesus (Matthäus 4) - Berufung der ersten Jünger

Wie an jedem Morgen sind die beiden Fischer am Ufer, überprüfen und reparieren ihre Netze. „Es ist jeden Tag dasselbe“ sagt Simon zu seinem Bruder Andreas, „je-den Morgen fangen wir wieder von vorne an. Das ist so langweilig! Ich möchte gerne einmal etwas anderes erleben!“ – „Und was?“ fragt Andreas. „Das weiß ich noch nicht“, antwortet Simon. „Und mit wem?“ fragt Andreas weiter. „Mit einem, der einem etwas von der Welt zeigen kann“, sagt Simon, „der uns mitnimmt, mit uns wo hingeht, wo wir noch nie waren“. – „Und an wen denkst du da?“ fragt Andreas weiter. „Keine Ahnung“, sagt Simon, seufzt, nimmt wieder sein Netz in die Hand und arbeitet weiter. „Es war ja nur so ein Gedanke.“
Nach einer Weile sagt Andreas: „Du, Simon, ich muss jetzt dauernd an diesen Jesus denken, von dem die Leute erzählen. Der geht von Ort zu Ort, erzählt Sachen, die noch nie jemand vorher gehört hat, tut Sachen, die noch nie jemand vorher getan hat!“ – „Und“, fragt Simon, „meinst du, dass der uns mitnimmt? Da gibt es sicher ge-nug andere, die vor uns da sind, wenn er jemand mitnehmen will, die besser zu ihm passen als wir Fischer!“ Nach einer Weile fängt Simon wieder an: „Wenn dieser Jesus zu uns nach Kapernaum kommt, könnten wir ihn ja einfach mal fragen, was er so alles macht. Nur so. Kennenlernen würde ich ihn schon ganz gerne!“ Dann reden die beiden wieder von anderen Sachen.
Am nächsten Tag ist Simon ganz aufgeregt. „Hast du schon gehört, Andreas, dass dieser Jesus in der Nähe ist und auch zu uns nach Kapernaum kommt? Wenn er da ist, dann möchte ich gerne mit ihm reden“. – „Und worüber?“ fragt Andreas. „Ach, warum er so von Ort zu Ort zieht, den Menschen von Gott erzählt und den Kranken hilft“. Andreas meint: „Ob er überhaupt mit uns reden möchte, das wissen wir ja noch gar nicht“. – „Du hast Recht“, antwortet Simon nachdenklich.
Wenige Zeit später ist Jesus da. Er ist umringt von vielen Leuten. Aufmerksam schauen Simon und Andreas zu ihm hin. Dann aber wendet sich Jesus auf einmal zum Ufer des Sees hin um, geht geradewegs auf Andreas und Simon zu und spricht sie an. „Wie geht es euch?“ fragt er. Jetzt kann ihm Simon seine Fragen stellen und Jesus gibt ihm ausführlich Antwort. Das gefällt den beiden. Und dann sagt Jesus auf einmal: „Was mir noch fehlt, sind Freunde, die mich begleiten. Die könnten mit mir viel Neues erleben“. Simon blinzelt Andreas zu: Genau darüber hatten sie doch ges-tern gesprochen! Und da sagt Jesus: „Geht doch mit mir! Wollt ihr nicht meine Freunde sein? Wir sind etwa im gleichen Alter. Und wir passen bestimmt gut zu-sammen!“ Andreas und Simon schauen sich zuerst an und sagen kein Wort. Und dann sagen sie fast gleichzeitig: „Dich zum Freund zu haben, was wäre eine feine Sache und passt genau zu dem, was wir wünschen!“
Zuerst gehen sie mit Jesus nach Hause und stellen ihn den anderen Familienmitglie-dern vor. Ganz stolz sind sie, als sie sagen: „Jesus ist unser Freund! Wir wollen mit ihm gehen!“ Sie reden noch lange miteinander. Dann verabschieden sich Simon und Andreas von den anderen und ziehen mit Jesus los. Jesus spricht dann auch noch andere Leute an, bietet auch ihnen Freundschaft an und lädt sie ein, mitzugehen. Simon und Andreas fühlen sich auch bei den anderen neuen Freunden wohl. Und jeden Tag erleben sie Neues mit Jesus.


Anregungen für das Gespräch:

- Simon und Andreas freuen sich darüber, Jesus zum Freund zu haben. Sie erzählen sich auch gegenseitig, was ihnen an der
     Freundschaft mit Jesus so gut gefällt. Was meint ihr wohl, was sie sich erzählen?
- Was ist euch an einer Freundschaft besonders wichtig?
- Mit Jesus mitzugehen, dazu gehört für die beiden auch Mut. Meint ihr, ob es Simon und Andreas schwer gefallen ist, mit Jesus
     zu gehen?
- Simon und Andreas überlegen sich, was Jesus wohl von ihnen erwartet. Warum hat Jesus gerade sie ausgewählt, fragen sie sich
     oft. Was meint ihr, warum?
- Was meint ihr, ob sich Jesus mit seinen Freunden auch gestritten hat?

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