Erzählvorschlag: Geschichte vom wunderbaren Teilen (Markus 6,30ff.) - Speisung der Fünftausend

Aufmerksam haben die Menschen zugehört, wie Jesus von Gott erzählte, die Zeit ist dabei wie im Flug vergangen. Auch die Begleiter Jesu, seine Jüngerinnen und Jün-ger waren wieder voll und ganz dabei. Aber dann schaut Philippus zum Himmel, deu-tet auf die Sonne und sagt zu seinem Nachbar, dem Jünger Thaddäus: „Die Sonne neigt sich schon, bald ist es Abend! Wir sollten Jesus fragen, was er mit den vielen Leuten heute noch vorhat!“ – „Ja, heute sind es besonders viele“, antwortet der, „wir sollten mit Jesus reden! Entweder er schickt sie jetzt weg, damit sie sich um ihr Abendessen kümmern können – oder er muss sich etwas anderes einfallen lassen! Also ich bekomme jetzt langsam ganz schön Hunger, ich freue mich auf die Sachen, die Andreas in der Tasche für uns alle dabei hat!“ In einer Pause sprechen sie Jesus an und fragen ihn, was er vorhat: „Wie willst du die Menschen alle versorgen, wenn du sie jetzt nicht wegschickst?“ fragt Philippus. Und der andere fügt hinzu: „Jesus, schick die Leute weg, damit wir endlich essen können, was wir uns mitgebracht ha-ben! Viel ist es ja nicht, aber für uns reicht es schon!“ –

„Nein“, antwortet Jesus da, „gebt ihr doch den Leuten zu essen!“ Die Jünger schauen sich verdutzt an. Wie meint Jesus das? „Wenn wir unsere Esssachen weggeben, dann sind sie wirklich weg“, meint Simon, der auch dazugekommen ist, „und dann bleibt uns nur ein hungriger Magen! Die anderen Leute haben ja auch nicht viel da-bei, vielleicht gerade so viel, dass es für sie selbst reicht, da ist es doch besser, wenn jetzt jeder für sich selbst sorgt!“ Aber Jesus bleibt hartnäckig: „Gebt ihr ihnen zu essen! Fangt an zu teilen! Beginnt mit dem Austeilen!“ Und dann bittet Jesus die vielen Menschen, sich in kleinen Gruppen auf das Gras zu setzen. „Wenn das bloß gut geht“ seufzen die Jünger. „Es ist wie bei einer Mahlzeit, jetzt warten alle darauf, dass das Essen kommt.“ Jesus bittet die Jünger dann ihm ihr Essen, die Brote und getrockneten Fische aus der Nahrungstasche zu geben. Er nimmt sie, spricht ein Ge-bet, in dem er Gott für diese Gaben dankt, teilt sie mit den Händen auseinander, gibt sie den Jüngern, die teilen weiter und geben sie in die erste Gruppe hinein, nach und nach auch in die anderen Gruppen. Teilen und weitergeben, teilen und weitergeben – so geht es Brot und Brot, Fisch um Fisch. Die Menschen nehmen und teilen und geben auch weiter, auch das, was sie sich in ihren Beuteln aufbewahrt haben, ihr Brot für den Tag. Es ist wie eine Welle des Nehmens und Gebens. Vom Geteilten und Ausgeteilten essen die Menschen, sie reden miteinander, lernen sich kennen, erzählen von ihren Erlebnissen.

Die Jünger staunen. So etwas haben sie noch nicht erlebt. Jesus und sie haben zu-erst geteilt, es geht immer weiter, und schließlich kommt Geteiltes auch wieder bei ihnen an. Auch sie nehmen und essen. Und alle machen fröhliche Gesichter, alle werden satt – satt vom Essen und satt von dem schönen Miteinander, das sie erleben.

Gesprächsanregungen:

- Als Jesus die Jünger auffordert, ihr Brot für den Tag herzugeben, Brote und Fische an andere weiterzugeben, da sind einige
    dagegen. Warum wohl?
- Menschen haben Jesus beim Teilen zugesehen und sie haben auch selbst weiter-gemacht damit. Kann Teilen ansteckend sein?
- Niemand von den Jüngern hatte erwartet, dass hier eine Tischgemeinschaft ent-steht. Könnt ihr euch vorstellen, wie die
   Menschen miteinander gegessen und getrunken haben?
- Fangt an zu teilen, hat Jesus gesagt, und das war wie eine Welle, die immer wei-tergegangen ist. Meint ihr, ob es so etwas
    heute auch noch gibt?
 

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