Erzählvorschlag zu: Petrus gewinnt den auferstandenen Jesus als Freund zurück

Die Begegnung mit dem Auferstandenen beendet diese Erzählkette. Im Evangelium des Markus ist diese Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen identisch mit der Himmelfahrtsgeschichte. Die Botschaft des Engels im Grab wird bestätigt. In Galiläa erfahren die Jüngerinnen und Jünger, dass der Auferstandene wirklich derselbe ist, den sie kennen gelernt haben, mit dem sie gegangen sind - und dass er ihnen zugleich in einer anderen Gestalt begegnet. Er tritt wie durch ein Fenster aus der un-sichtbaren Welt zu ihnen, in die hinein ihn Gott zu neuem Leben auferweckt hat. In dieser Erzählung wird diese Erscheinungsgeschichte des Auferstandenen mit einer anderen Überlieferung aus dem Johannesevangelium (Joh 21) verknüpft. Dort spricht der Auferstandene Petrus direkt an und bekräftigt seine Freundschaft mit ihm – genau das, was sich Petrus so sehr wünscht.

Als sie in Galiläa auf dem Berg angekommen sind, tritt plötzlich der Auferstandene zu ihnen. Sie haben ihn nicht kommen sehen, er ist einfach da. „Ich bin es“, sagt er, „fürchtet euch nicht, ich bin euer Jesus! Sehr meine Wunden von der Kreuzigung! Aber ihr könnt mich jetzt nur kurz sehen, denn ich bin nun in der unsichtbaren Welt Gottes zuhause. Aber zugleich bin ich mit meiner Kraft bei euch, das werdet ihr im-mer wieder spüren. Und jetzt habe ich eine große Aufgabe für euch: Ihr sollt jetzt meine Botschaft von Gott weitersagen, und auch, dass ich lebendig bei Gott und bei euch bin. Bringt diese Botschaft zu allen Menschen, die ihr erreichen könnt. Tut dies als meine Freunde!“

Als Petrus diese letzten Worte hört, spürt er es wie einen Stich: Meint er mit seinen Freunden auch mich? Dann kommt der Auferstandene auf Jesus zu und sagt zu ihm: „Petrus, ich weiß, was du mir sagen willst. Ich frage dich: Hast du mich lieb? Bist du mein Freund?“ Da antwortet Petrus aus vollem Herzen: „Ja!“ Und Jesus sagt: „Ja, so soll es sein und immer bleiben!“ Da fällt eine große innere Last von Petrus ab. Und Jesus sagt weiter zu ihm: „Du sollst wie ein guter Hirte für die anderen sein, so wie ich für euch ein guter Hirte war. Du sollst dafür sorgen, dass alle meine neuen Freunde, alle Menschen, die an mich und an meine Botschaft glauben, gut miteinan-der auskommen!“ – „Ja, gerne“ antwortet Petrus immer wieder.
Dann sind sie wieder alleine. „Wir haben es gehört und gesehen“, sagen die Freundinnen und Freunde Jesu, und wir spüren es, dass Jesus in uns lebendig ist. An diesem Abend sitzen sie noch lange beieinander, die Augen funkeln vor Freude und sie schmieden gemeinsam Pläne, wie sie anderen Menschen von Jesus erzählen wol-len, und auch Petrus ist voll dabei.
 

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