Weihnachtsgebäck

 

Für die Lebkuchen ist folgende Erklärung nachweisbar: Früher wurden Arzneimittel nicht als Tabletten verabreicht, sondern die Heilkräuter und Heilsäfte wurden zu kleinem Gebäck verarbeitet. Zur Weihnachtszeit wurde in den Klöstern aus besonders wohlschmeckenden Kräutern und Säften der Lebkuchen gebacken und verteilt. Damit sollte deutlich werden, dass Jesu Geburt für alle Menschen Heil und Segen bringt.

Mit dem Bischof Nikolaus hat auch weihnachtliches Gebäck zu tun. Auf kleinen Kuchen wurde seine Geschichte abgebildet. Und weil der Bischof damals auch Spekulatius = Aufseher genannt wurde, bekam das Gebäck den entsprechenden Namen.

Im Hochmittelalter wurden erstmals Pfefferkuchen gebacken. Damals begann der Gewürzhandel mit dem Morgenland. Unter diesen Gewürzen war der Pfeffer besonders begehrt. Weithin wurden alle morgenländischen Gewürze als Pfeffer bezeichnet. Nach altem Brauch sollen die Leb- und Pfefferkuchen mit siebenerlei oder neunerlei Gewürzen gebacken werden: jeder der sieben Wochentage soll von dem Segen Gottes durchdrungen sein; bzw. ist 3x3 der vollendete Lobpreis des dreieinigen Gottes. Nüsse und Mandeln galten auch als Sinnbild des Wortes Gottes: in einer hölzernen, scheinbar wertlosen Schale liegt ein süßer Kern verborgen.

Der Christstollen ist das Abbild des Jesuskindes in seinen Windeln.

Marzipan wird aus geriebenen Mandeln, Zucker und Rosenwasser geknetet. Man erzählt, dass in Venedig zu Zeiten einer Hungersnot die Bürger zum Hl. Markus beteten, dem Schutzpatron der Stadt. Als sie dann überraschend wieder Mehl bekamen, nannten sie die ersten kleinen Brote marci pani = Brot des Markus. Später wurden die Brote dann beim dankbaren Gedenken der Rettung durch den Heiligen aus Mandeln zubereitet, behielten aber den Namen.

Die weißen Pflastersteine erinnern an die Steinigung des Stephanus, des ersten christlichen Märtyrers, dessen Gedenktag der 26. Dezember ist.

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