Übersicht zu Ausgabe 22

Wer ist der Bestimmer? – Wer trägt Verantwortung?

Beim Zustandekommen von Gruppen kommt es auch zu Rollenverteilungen. Für die Kinder ist die Rolle des „Bestimmers“ wichtig – und zugleich ein Anlass, sich genauer mit ihr zu beschäftigen. In den einführenden Informationen geht es um Klärung der Zusammenhänge von Autorität und Macht, Führungsrolle und Verantwortung und auch darum, wie möglichst alle Kinder in die Verantwortung für das Zusammenleben in der Gruppe mit hineingenommen werden können. Bei diesem Thema stehen wieder Geschichten im Vordergrund, die zum Nachdenken über die „Bestimmer“-Rolle anregen. Der Bogen spannt sich von einer biblischen Nacherzählung über ein Märchen bis zu Geschichten aus unserer Zeit. Und wie immer geht es vom Erzählen und Gespräch weiter zu Lied, Gebet und Spiel. Den Schlusspunkt setzen Anregungen für Elterngespräche.

So ist es heute – Wie war es früher?

In der Ausgabe 15/2009 (Wie war es denn bei dir? – Generationsübergreifendes Lernen) kam die Rolle der Großeltern in den Blick, in derselben Ausgabe ging es auch um den Umgang mit der Zeit (Von der Zeit – Und was wir damit machen). In dieser Ausgabe achten wir darauf, was früher anders war als heute. Was macht die Kinder denn so neugierig auf Erzählungen aus früherer Zeit? Wie bewerten wir Erwachsenen das „Früher“ und wie zutreffend ist das? Mit dieser Eröffnung tut sich die Tür zur Welt von ‚früher’ auf, zu Jahrhunderte alten Kinderspielen, die wir uns anhand eines alten Bildes erschließen, auch zu dem „Früher“ der Zeit, in der Jesus gelebt hat, und das ihn uns als Kinder seiner Zeit näher bringt. Zur Reise in frühere Religiosität regt ein Interview-Leitfaden an, und sicherlich haben auch Eltern Freude an einer gemeinsamen Reise in ihre eigene Kinderzeit.

In Gärten leben – Von Gärten träumen:

Mit dem anbrechenden Frühling geht es wieder nach draußen, und der Garten lädt zu vielfältigen Erkundungen ein. Von ausgewählten Gartenaktivitäten, auch gemeinsam mit den Eltern, führt dieses Kapitel weiter zum Bedenken, was der ‚Garten’ für uns bedeutet. Freude am Garten kommt zum Ausdruck in Lied, Gebeten, Reimen und auch im Philosophieren. Gartenträume werden wach und finden in Bildbetrachtung und kreativem Gestalten ihren Ausdruck. Auch der Begriff des ‚Kindergartens’ rückt in unser Blickfeld und führt uns zum Nachdenken darüber, wie die schützende Grenze dem Garten seinen besonderen Wert gibt. Und damit sind wir auch bei den biblischen Bezügen: Mit der Erzählung vom Paradiesgarten und seinem Verlust kommen wir zu dem so wichtigen Nachdenken darüber, wie sehr die für uns lebenswichtigen Grenzen auch immer wieder zum Übertreten reizen.

Die Rettung am Schilfmeer – Stärkende Wege aus großer Not:

Ausschau halten nach dem, was Kinder stark macht – das ist wie ein roter Faden, der sich durch die Ausgaben von ‚Religion + Ethik’ zieht. Das gilt für die Entdeckungen in der Lebenswelt, für die eigene Rolle im Zusammenleben mit anderen und in besonderer Weise für Erfahrungen mit bewältigten Herausforderungen, für den Umgang mit Ängsten und dem Wecken von Hoffnung und Lebenszuversicht. Eine biblische Schlüsselgeschichte dafür ist die Rettung Israels aus großer Gefahr, der wir uns mit der Hauptperson Miriam nähern. Einführende Überlegungen erschließen uns den Hintergrund dieser Geschichte – bis hin zu den drängenden Fragen, wie sich Gottes Fürsorge zu den Erfahrungen von Unheil in unserer Welt verhält. Die biblische Erzählung lädt zum Nach- und Weiterdenken ein. Darüber hinaus regen mancherlei Aktivitäten dazu an, auch selbst den Weg von Not und Angst zu Befreiung und neuer Hoffnung zu gehen: in Liedern und Gebeten und in Gestaltungsideen zur Miriam und ihrer Erfahrung. In die Gegenwart der Kinder führt auch das Bedenken und Üben, wie sie selbst zu ‚Rettern’ werden können. Zum Schluss nehmen wir auch hier wieder die Eltern in diese für die Kinder so wichtige Thematik mit hinein.

 

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