Inwiefern können Worte der Bibel überhaupt Hilfe zum Leben sein? Wie können gesprochene Worte etwas gegen die oft so gegensätzlichen anderen Erfahrungen bewirken, gegen die des enttäuschten Vertrauens, der erlittenen Geringschätzung? Aber auch umgekehrt lässt sich fragen: Sind diese Botschaften überhaupt nötig, wenn die Kinder schon bei ihren Bezugspersonen viel Vertrauen und Anerkennung spüren, wenn sie an ihnen ihre Hoffnungen ausrichten können?

An dieser Stelle gilt es, auf eine neue Weise den Abstand zwischen den alten biblischen Texten und unserer Zeit zu überbrücken. Diesmal geht es weniger um das Einfühlen, sondern vielmehr darum, sich bewusst zu machen, ob und inwiefern die alte Botschaft von Gott auch heute noch trägt und Hilfe zum Leben sein kann.

Die Erzählenden müssen diese Fragen bei sich selbst geklärt haben. Sie müssen selbst zu - sicherlich vorläufigen - Antworten gefunden haben. Erst dann werden sie der Botschaft, die in den biblischen Geschichten aufleuchtet, in ihrem Erzählen angemessenen Raum geben, sie wirklich in die Erzählung hinein nehmen können.

So können sie eine Sicherheit gewinnen, mit der sie in der oft verwirrenden Vielfalt der theologischen Aussagen und Begriffe gut verständlich die Botschaft von Gott als Hilfe zum Leben und zum Glauben zur Sprache bringen können. Nur so werden sie auch an zentralen Stellen der Geschichte lebendig und anschaulich erzählen können. Es geht also weniger um ein Übersetzen schwer verständlicher Begriffe als um ein Neusprechen aus der eigenen Überzeugung heraus, dass diese Sätze auch heute noch das Bedürfnis nach Vertrauen, Anerkennung und Hoffnung aufnehmen und ihm Antwort geben.

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