- Diese Texte der biblischen Urgeschichte sind keine historische Chronologie. Sie spiegeln vielmehr späteres Nachdenken über die Anfänge unserer Welt, das um die immer wiederkehrenden Fragen kreist:
Woher kommen wir? Woher kommt unsere Welt? Woher kommt das Böse in der Welt? Woher kommt es, dass Menschen immer wieder die ihnen gesetzten Gren-zen zu überschreiten versuchen?

- Mit ihren eigenen Erfahrungen der Naturbeobachtung wie auch Wahrnehmungen der menschlichen Psyche in Verbindung mit der Aufnahme mythologischer Erzäh-lungen formten die biblischen Autoren ihr Bekenntnis zu Gott: Die Welt kommt von Gott. Sie ist schön, aber sie hat auch ihre dunklen, erschreckenden, geheim-nisvollen, unergründlichen Seiten. Und die weisen tief in das menschliche Herz. Doch auch menschliche Schuld und Versagen bleiben umfangen von Gottes Zu-spruch und Begleitung.

Indem wir uns diese Zusammenhänge der Entstehung dieser biblischen Texte bewusst machen, öffnet sich uns der Blick für das entsprechende Konstruieren der Kinder, in dem sie mit ihren Beobachtungen zur Welt und den Menschen ihre Antworten in immer wieder neuer Aufnahme der grundlegenden Fragen des menschlichen Nachdenkens suchen.

- In diesem Sinne regen die biblischen Vorlagen auch zum gemeinsamen Nachden-ken mit den Kindern an: Inwiefern nehmen die Kinder diese Suchbewegungen in den biblischen Texten auf? Lassen sie sich von ihnen mitnehmen zu eigenen Ge-dankengängen, zu eigenen Antworten anregen?
Kann durchschimmern, dass wir mit diesen Fragen lebenslang unterwegs sein werden und uns dabei gerade die Texte der biblischen Urgeschichte immer wie-der Anstöße zum Nachdenken über Gottes Wirken in unserer Welt und in unse-rem Leben geben?

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