Rettung am Schilfmeer (2. Mose 14)

 

Vorüberlegungen

 

Kinder brauchen Mutmachgeschichten - biblische Geschichten als Geschichten gegen die Angst 

Was hilft Kindern dabei, mit schwierigen und ängstigenden Herausforderungen zurecht zu kommen? Es sind in jedem Fall auch Geschichten, die Mut machen und Hoffnung wecken. Solche Geschichten berichten davon, wie sich Menschen auch da, wo auf den ersten Blick nichts mehr weiterging, doch noch eine Perspektive eröffnet hat. Märchen erzählen, wie sich auf wunderbare Weise Wege aus der Aussichtslosigkeit heraus auftun, und sie stärken so die Zuversicht, dass es auch im eigenen Leben solche überraschenden Wege geben wird. Das gibt der eigenen Lebenszuversicht neue Nahrung. Das Besondere solcher Mutmachgeschichten ist, dass die Rettung aus der Not der Ausweglosigkeit sehr oft auf eine wunderbare Weise geschieht, die mit der Realität der Lebensumstände oft kaum etwas zu tun hat. Da erscheinen in den Märchen gute Feen und wohlmeinende Inhaber von Zauberkräften, die es in unserer Lebenswirklichkeit doch gar nicht gibt. Aber sie sind starke innere Bilder der Zuversicht, die in den Kindern das Selbstbewusstsein stärken, sich von den in den Weg gestellten Barrieren nicht einschüchtern zu lassen. Kinder sind aufnahmefähig für solche starken Bilder. Sie können durchaus zwischen der Stärkung ihrer Selbstwirksamkeit tief in sich selbst und konkreten äußeren Lösungen für erlebte Widerstände in ihrem Alltag unterscheiden. Sie brauchen beides – phantastisch anmutende Geschichten und alltägliche Lösungsstrategien.

Zu den eindrücklichsten, tief im Inneren wirksamen Mutmachgeschichten gehören die Geschichten der Bibel, die von der Errettung aus der Not erzählen. Stärkung des Selbstvertrauens wird hier in die Beziehung der Menschen zu Gott gerückt. Enttäuschung, Hilflosigkeit, bedrängende Not begegnen zugleich als Bitte an Gott. Und das wunderbare Geschehen wird als Antwort Gottes verstanden. Sie macht dazu Mut, auch in den kleinen und großen Herausforderungen des alltäglichen Lebens die Hoffnung auf Gottes helfendes und weiterführendes Wirken zu setzen. Genau darum geht es auch in der für dieses Kapitel ausgewählten biblischen Geschichte, die von einem wunderbaren, von Gott geschenkten Ausweg angesichts großer Bedrohung erzählt.

 

Ein Naturereignis und seine theologische Deutung

Immer wieder haben sich Historiker und Naturwissenschaftler um eine Erklärung dieses Geschehens bemüht. Es gibt unterschiedliche Meinungen, wo dieses Gewässer wohl zu suchen ist, und auch, um welches Naturschauspiel es sich da wohl gehandelt haben mag: eine intensive Ebbe, oder gar ein Tsunami, bei dem sich zuerst das Wasser weit zurückzog, um dann mit umso größerer Wucht zurückzukehren? Historische Anhaltspunkte lassen sich zwar ausmachen, aber zureichend erklären können sie das überlieferte Geschehen vor etwa 4000 Jahren kaum.
Das ist auch nicht weiter schlimm, denn aus religiöser Sicht ist etwas anderes entscheidend: nämlich wie die Israeliten dieses Geschehen gedeutet und verstanden haben. Sie bekennen es als machtvolles Eingreifen Gottes, der sich hier als Retter in auswegloser Lage erwies. Die Erleichterung über diese Errettung findet ihren Ausdruck im Dank an Gott. In den Vordergrund rückt dabei Mirjam, die ältere Schwester Moses, die tanzend und musizierend ihr Danklied singt. Sie wird auch die Hauptperson des Erzählvorschlags und weiterer Gestaltungsideen in diesem Kapitel sein.

Unabhängig von einer möglichen Erklärbarkeit des Geschehens geht es in ihrem Lied um die religiöse Deutung: Dieses Naturereignis versteht sie mit ihren Sippenangehörigen nicht als bloßen Zufall, sondern als ein Wirken Gottes, in dem dessen Treue zu seinem Volk sichtbar wird. Wie prägend dieses dramatische Ereignis für den Glauben Israels an den einen Gott wurde, zeigt uns die Überlieferung dieses Geschehens. Gottes rettendes Eingreifen wird zu einem wichtigen Merkmal für Gottes Wirksamkeit. Es ist fortan Grundlage eines Gottvertrauens, das gerade in hoffnungslos erscheinenden Notsituationen zur Geltung kommt: auch in auswegloser Lage wird sich durch Gottes Hilfe ein Weg auftun wird, der weiterführt.

 

Zwei Versionen im biblischen Text

Im Weitererzählen dieser Glaubensgeschichte wurde die Dramatik noch gesteigert. Manche Doppelungen im biblischen Text machen sichtbar, wie spätere Generationen das Wunderbare dieses Ereignisses überhöht haben:
Zuerst: Gott ließ durch einen starken Ostwind die ganze Nacht hindurch das Meer hinweggehen und machte so das Meer zu trockenem Land. (2. Mose 13,21a).
Dann: Da wurde das Wasser gespalten, und die Israeliten konnten auf trockenem Boden mitten in das Meer hineingehen, während das Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken als eine Mauer dastand. (2. Mose 21b-22).

Die Rettung aus dem Wasser wurde später zu einem Symbol für Gottes Hilfe in der Not, wie es etwa in Psalmen zum Ausdruck kommt: Ich bete zu dir, Herr…, dass ich errettet werde aus den tiefen Wassern, dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge (Psalm 69,14-16).

 

Warum müssen bei dieser Rettung andere Menschen sterben?

Oft stellt sich beim Lesen alttestamentlicher Rettungs- und Hoffnungsgeschichten die Frage: Warum müssen andere dabei umkommen? In dieser Geschichte sind es die ägyptischen Soldaten, die in ihren Untergang rennen, bei der Noah-Geschichte (1.Mose 7-9) sind es die vielen Tiere und Menschen, die ertrinken; bei Davids Kampf ist es Goliath, der auf der Strecke bleibt. Eine Antwort ist zum einen im Wesen der Geschichten begründet, die gegen das Bedrohliche Mut machen: das Böse wird so sehr vernichtet, dass von ihm keine Bedrohung mehr ausgehen kann. Das gilt im Märchen für die Hexe in „Hänsel und Gretel“ wie für den Wolf in „Rotkäppchen“ und begegnet uns eben auch in biblischen Geschichten. In diesem Sinne gehen die Kinder auch mit solchen Geschichten um, identifizieren sich mit den Geretteten, lassen sich in die Freude derer mit hinein nehmen, die mit der Rettung neue Zuversicht gewinnen.
Eine andere, theologische Sicht weist uns darauf hin, dass Geschichten von Rettung und Hoffnung immer auch ihren dunklen Hintergrund haben. Den Geschichten von geretteten Menschen stehen Berichte von anderen Ereignissen gegenüber, in denen Menschen umkamen. Dieser dunkle Hintergrund zeigt die Realität unserer Welt an, in der tagtäglich auch viel Schlimmes geschieht. Das stellt uns vor Fragen, wie denn die Bilder von einem gütigen, liebenden Gott dazu passen. Es sind die uralten Fragen, warum Gott das Böse mit seinen schlimmen Folgen (hier für die verfolgenden Soldaten) in der Welt zulässt, und ob man angesichts von dessen Wirksamkeit überhaupt noch an Gottes Güte glauben kann. Auflösen lassen sich diese Widersprüche nicht. Aber die biblischen Hoffnungsgeschichten und –botschaften setzen den dunklen Erfahrungen Zuversicht, Lebensmut und Gottvertrauen entgegen, die dabei helfen, mit dem Belastenden zurecht zu kommen, sich von ihm nicht bestimmen zu lassen.
Wie gehen Kinder mit dieser Problematik um? Vielfach blenden sie in den Geschichten die dunklen Seiten aus, und wir sollten ihnen das Leuchtende der Hoffnungsgeschichten auch uneingeschränkt gönnen. Und wenn sie ins Fragen kommen, dann gilt es ehrlich einzugestehen, dass wir hier keine zufriedenstellenden Antworten wissen – und dennoch an den Zeichen der Hoffnung festhalten, an den Impulsen dieser Geschichten, die mit dem Vertrauen auf Gottes helfendes und rettendes Wirken auch die eigenen Kräfte stärken.

 

Ziele:

  • Angesichts der in dieser Geschichte erzählten Rettung Zuversicht für das Bewältigen von Herausforderungen im eigenen Leben gewinnen
  • Diese Geschichte als Bekräftigung des Vertrauens auf Gottes Hilfe auch in schwierigen Situationen wahrnehmen

 

Zum Erzählvorschlag:

In der folgenden Erzählanregung wird das biblische Geschehen aus der Sicht der Miriam erzählt. Sie taucht im biblischen Text zwar erst zum Schluss auf (2. Mose 15,21), bietet sich aber aus erzählerischen Gründen als Identifikationsperson für die ganze Erzählung an: Mit ihr können die Kinder das Geschehen eindrücklicher mitverfolgen, die Stimmungen wahrnehmen, das Hoffen auf Gottes Hilfe mitempfinden, in Dank und Freude nach der Rettung mit einstimmen.

  • Die biblische Überlieferung dieses Ereignisses ist voller Dramatik. In der Erzählanregung wird sie mit besonderen Akzentuierungen aufgenommen:
  • Wichtiger als die äußerliche Dramatik sind die Empfindungen und Gefühle der Personen um Miriam:
    - das unruhige Vorwärtsdrängen mit dem Ziel der Freiheit vor Auge
    - die Enttäuschung und Verzweiflung, als das Wasser und die heranrückenden Ägypter
    - diese Hoffnung zunichte machen
    - das aufmerksame, konzentrierte Sich-Einlassen auf den Weg, der aus der Gefahr herausführt.
  • In den eingefügten Gebeten zeigt sich, wie die Menschen das Erlebte im Licht ihrer Beziehung zu Gott wahrnehmen: 
    - im eindringlichen Bitten um Rettung
    - im Festhalten am Vertrauen zu Gott
    - im überschwänglichen Dank für die Rettung, die nicht als Zufall bzw. Laune der Natur gedeutet, sondern als Wirken Gottes verstanden wird.
  • Von der Vernichtung der verfolgenden Ägypter wird sehr verhalten erzählt bzw. Vieles offen gelassen. Da können die Kinder mit eigenen Vorstellungen einbringen, was für sie hier wichtig und erträglich ist. Das Hauptthema aber sollte in jedem Fall die Rettung der Israeliten bleiben.

 

 

Erzählanregung 

Schon seit einigen Tagen ist Miriam mit ihrer Familie, den Verwandten und Freunden unterwegs. Sie alle haben nur ein Ziel: möglichst schnell heraus zu kommen aus dem Land Ägypten, in dem sie alle so viel Schlimmes erleben mussten. Ja, es war schlimm, als die ägyptischen Aufseher und Soldaten ihre Väter und all die anderen Männer jeden Tag zur harten Arbeit zwangen. Von frühmorgens bis spät in die Nacht mussten sie schwere Steine schleppen, Lehm zu den Brennöfen bringen, in denen daraus Backsteine hergestellt wurden. Aus den Steinen mussten sie riesige Mauern bauen, immer höher. Schon seit Langem wollten sie das Land verlassen, aber immer wieder verbot ihnen das der mächtige Pharao, der König der Ägypter.

Aber das ist jetzt endlich vorbei. Und ganz frisch sind Miriams Erinnerungen daran, wie ihr Bruder Mose endlich mit freudiger Stimme verkündete: die Zeit der harten Arbeit ist jetzt vorbei. Wir sind frei. Der Pharao hat uns endlich erlaubt, das Land zu verlassen und uns eine neue Heimat zu suchen, in der es uns besser geht. Die Freude war riesengroß. „Wisst ihr noch?“, so erzählen sich Miriam und ihre Freundinnen immer wieder, „als Mose uns zurief, dass die Not jetzt ein Ende hat, und wie wir in aller Eile unsere Sachen zusammenpackten und losgingen?“ Und neben ihnen meint einer der Männer: „Nie mehr möchte ich zurück zu dieser mühseligen Arbeit! Gott sei Lob und Dank, dass all das nun ein Ende hat! Los, lasst uns schneller gehen! Ich bin erst richtig froh, wenn wir dieses Land der Ägypter hinter uns gelassen haben!“ Ja, so geht es wohl allen: Sie alle drängen voran, weg von den schweren Steinen und den Befehlen der Aufseher.

Da kommt Mose zu Miriam und meint: „Kommt ihr auch alle gut mit? Bald sind wir über der Grenze, dann haben wir es geschafft. Dann können wir uns auch wieder mehr Zeit lassen. Und Miriam antwortet: „Ja, wenn wir wirklich ganz draußen sind aus diesem Land, dann erst sind wir richtig frei. Dann kann uns der ägyptische Pharao nichts mehr tun!“ Und so ziehen sie weiter, auf ihrem Weg in die Freiheit.

Aber am nächsten Tag sieht alles ganz anders aus. Sie stehen am Ufer eines Gewässers, das ihnen wie ein breiter Fluss den Weg versperrt. Miriam spürt, wie die Leute unruhig werden. „Mose“, sagt sie, „hast du eine Idee, wie wir dieses Gewässer durchqueren können?“ Aber Mose schüttelt den Kopf und antwortet: „Noch nicht. Aber ich bin mir sicher, Gott wird uns auch hier einen Weg zeigen. Lasst uns erst einmal in Ruhe das Wasser genau beobachten und nach einer flachen Stelle suchen. Und dann sehen wir weiter!“ Miriam aber spürt die Ungeduld in sich: „Mose, wir wollen möglichst rasch weiter, wir wollen das Land der Ägypter hinter uns lassen“. Einer der Männer zeigt über das Wasser hin: „Da drüben ist unsere Freiheit, da wollen wir hin und keinen Tag länger warten!“

So schauen sie auf das Wasser und sehnsüchtig zum Ufer auf der anderen Seite. Plötzlich rufen einige: „Dreht euch um! Wir sind in großer Gefahr!“ Auch Miriam blickt zurück auf das flache Land und auf den Weg, auf dem sie hergekommen sind. Und auch sie sieht die Staubwolke, die sich bewegt. „Was ist das?“ ruft sie, und andere antworten: „Das müssen viele Reiter auf ihren Pferden sein. Sie sind jetzt noch weit weg, aber sie kommen näher. Es können nur die Soldaten des Pharao sein. Sie verfolgen uns, um uns wieder zurückzuholen in die Gefangenschaft“. Und wieder bestürmen sie alle Mose, diesmal voller Verzweiflung: „Mose, was sollen wir tun? Wir sind in der Falle!“ Miriam betet: „Gott, du hast uns den Weg in die Freiheit geführt, hilf uns jetzt bitte, dass nicht alles umsonst war! Rette uns aus dieser großen Gefahr!“ Einige rufen: „Es ist alles umsonst gewesen! Hier kann uns niemand helfen, wir sind verloren!“ Andere sagen: „Gott hat uns bis hierher geführt. Er wird uns auch weiterhelfen!“

Mitten hinein in dieses Durcheinander aus Angst und Hoffnung hört Miriam auf einmal ganz andere Rufe: „Seht her, das Wasser sinkt, es wird immer weniger!“ Gebannt und voller Staunen und Verwunderung beobachten die Leute nun, wie das Wasser auf einer Seite wegfließt, und wie der Boden unter dem Wasser immer deutlicher sichtbar wird. Bald ist das Wasser flach genug, um hindurchzugehen ohne zu ertrinken. In das schweigende Beobachten der Leute hinein sagt Mose jetzt mit lauter Stimme: „Das ist der Weg, den Gott uns führt, der Weg in die Freiheit. Lasst uns nun keine Zeit verlieren. Lasst uns aufbrechen, lasst uns aufmerksam und ohne Hast den Weg durch das Wasser gehen. Seht nicht zurück, sondern voraus! Dort drüben ist das Land der Freiheit, das Gott uns schenken wird.“

Und so ziehen sie nun ruhig und bedächtig durch das Wasser, das jetzt überall flach genug ist, um es sicher zu durchqueren. „Gott, du bis wirklich unser Helfer“, betet Miriam leise bei sich. „Wo wir nicht weiter wissen, da zeigst du uns einen guten Weg. Hilf uns auch jetzt auf unserem Weg in die Freiheit!“

Und dann sind sie alle drüben angekommen, sind alle wieder auf trockenem Boden. Sie atmen tief durch, klopfen einander zufrieden auf die Schultern, umarmen sich erleichtert. Dann schauen sie mit bangen Blicken zurück: Was ist mit den Verfolgern? Die Staubwolke ist verschwunden. „Unsere Verfolger sind jetzt auch im Wasser“, rufen einige ganz aufgeregt. „Was ist, wenn sie uns einholen?“ Aber dann rufen andere: „Das Wasser steigt wieder, es steigt immer weiter!“ Gespannt schauen alle dorthin, wo die Soldaten mit ihren Pferden ins Wasser hineingeritten sind. Sie sehen ein riesiges Durcheinander, Pferde, die ihre Reiter abgeworfen haben und nach festem Halt suchen. Es sieht wie ein Kampf aus, und es ist der Kampf gegen das steigende Wasser. Aufmerksam schaut Miriam mit ihren Leuten zu, was dort geschieht. Sie beobachtet, wie es bei den Reitern im Wasser wieder ruhig wird. Von ihnen ist nichts mehr zu sehen. Sind sie ertrunken? Sind sie wieder dahin zurückgeritten, wo sie hergekommen sind? Auf jeden Fall wissen die Israeliten, dass von diesen ägyptischen Soldaten keine Gefahr mehr ausgeht.

Immer noch schauen die meisten gebannt und still über das Wasser, als Miriam laut zu singen anfängt: Sie singt ein Dankgebet an Gott: „Danke, Gott, du bist unser Retter! Danke, Gott, du hast uns aus großer Gefahr befreit. Danke, Gott, du hast unsere Bitten erhört. Du bist unser Helfer und unser Schutz!“ Immer wieder singt sie das, mit einer Melodie, die ihr gerade eingefallen ist. Und nach und nach singen immer mehr ihr Lied mit. Dann fängt Miriam mit ihren Freundinnen zu tanzen an, und viele andere machen mit. Jemand reicht ihr eine Trommel, und Miriam schlägt zum Tanz den Takt.

Miriam und die anderen singen immer wieder neue Strophen ihres Danklieds, und man spürt, dass sie aus tiefstem Herzen kommen. Und jedes Mal wiederholen die anderen diese Strophen:
„Danke, Gott, dass wir uns auf dich verlassen dürfen! Danke, Gott, dass du uns in eine neue Heimat führen wirst! Danke, Gott, dass du uns neue Hoffnung schenkst! Danke, Gott, dass wir jetzt ohne Angst weiterziehen können!“

Lange tanzen uns singen sie, und unermüdlich schlägt Miriam den Takt dazu. Dann sitzen sie noch beisammen, erzählen sich gegenseitig von ihrer Angst und Verzweiflung, von ihrem Staunen, ihrer Freude und Begeisterung. Immer wieder wird Miriam angesprochen: „Miriam, dein Lied ist unser Lied. Es wird jetzt das Reiselied auf unserem weiteren Weg sein. Mit ihm werden wir nie vergessen, wie gut es Gott mit uns meint!“

 

Gesprächsimpulse

  • Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, sagen manche Leute. Kannst du sagen, was sie damit meinen? Wie passt dieser Satz auch zu unserer Geschichte?
  • Es gibt Erlebnisse mit Angst und Freude, die man nie vergisst. An welche Erlebnisse denkst du?
  • Dein Lied soll uns ein Wegbegleiter sein, haben die Leute zur Miriam gesagt. Wie kann ein Lied einen begleiten?
  • Obwohl die Israeliten ihren weiteren Weg und ihr Ziel noch nicht kannten, zogen sie mit frohem Herzen weiter. Was meinst du, was ihnen so viel Zuversicht gab?
  • Was gibt dir Zuversicht, wenn du vor Unbekanntem Angst hast?
  • Wie kann man sich auf Gott verlassen, den man doch gar nicht sehen kann?
  • Zu dem Lied der Miriam haben die Leute immer wieder neue Liedzeilen erfunden.
  • Welche Liedzeile könntest du beitragen?

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