Der Auferstandene begegnet Maria aus Magdala (Johannes 20, 11-18) 

- Osterzeit gestalten
- Die Veränderung von Trauer zu neuer Freude miterleben
- Theologisieren: Die Andersartigkeit der neuen Lebendigkeit Jesu bedenken
- Maria aus Magdala tritt als Jüngerin Jesu in Erscheinung

In den biblischen Ostererzählungen tritt Maria aus Magdala aus dem Schatten des sonst dominierenden männlichen Jüngerkreises. Sie gehört zu der Gruppe wohlhabender Frauen, die sich Jesus angeschlossen haben. Mit ihrer Heilung von psychischer Krankheit (Lukas 8,2) hat sie sich den Jesus-Leuten angeschlossen. In den Osterberichten wird erkennbar, dass sie neben Simon Petrus die Führungspersönlichkeit der Jesusbewegung war. Der Kirchenvater Augustinus hat sie die „Apostolin der Apostel“ genannt.

In der nachbiblischen Überlieferung wurde ihr Lebensbild allerdings mit am anderer Frauen vermengt: sie wurde auch mit der ‚großen Sünderin‘ identifiziert, die Jesus mit kostbarem Öl die Füße salbte (Markus 14,3ff,). Auch mit einer anderen Maria wurde sie gleichgesetzt, nämlich der Schwester der Martha und des Lazarus (Lukas 10,38ff. und Johannes 11). Eine weitere Verbindung ihrer Person geschieht mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Johannes 4) und schließlich auch mit einer ägyptischen Büßerin, die 47 Jahre lang in der syrischen Wüste gebüßt hat und im Jahr 421 gestorben sein soll.

In dieser Erzählanregung soll ihre Begegnung mit dem Auferstandenen einen Zugang zum Ostergeschehen eröffnen. Sie erlebt einen Umschwung von der Trauer zu neuer Freude. Das bisher mit Jesus Erlebte ist nicht zu Ende, sondern es geht weiter. Auferstehung Jesu ist nicht Wiederbelebung des Leichnams, sondern die Lebendigkeit Jesu in seiner ganz neuen Dimension. Wesentlich ist die Kraft dieser Lebendigkeit, die Menschen in sich erfahren.

Dieser Umschwung von Trauer zur Freude ist auch für Kinder nachvollziehbar. So haben sie es vielleicht schon an der Emmausgeschichte (Lk.24) kennen gelernt. Mit diesem Zugang über das Erleben einer Person wird eine Annäherung an das Ge-heimnis der Auferstehungsgeschichte gewonnen, bei dem weder die Ereignisse er-klärt werden noch dieses Geschehen unvermittelt und unverbunden neben der sons-tigen Wirklichkeitserfahrung der Kinder steht.
 

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