1. Samuel 16: David spielt vor König Saul – Ob ich das wohl kann?

Saul war der erste König in Israel. Die entscheidenden Impulse zur Begründung des Staatwe-sens aber kamen von seinem Nachfolger David, der in späterer Zeit zum ganz besonderen König verklärt wurde. Die Geschichte seines Aufstiegs vom einfachen Hirten zum überragen-den Staatsmann enthält Facetten, in denen sich auch Kinder gut wiederfinden können.
Eine kurze Notiz erzählt, wie der junge David, als guter Harfenspieler bekannt, an den Hof des Königs Saul gerufen wird, um mit seiner Musik den König von dessen lähmenden trüben Gedanken zu befreien. Wie reagiert David wohl auf diese Aufgabe? Dieser Auftrag ehrt ihn sicherlich, erfüllt ihn mit Stolz. Die anderen halten ihn für den geeignetsten Musiker im gan-zen Land. Aber in dieses Gefühl mischt sich wohl auch Unruhe: Wird er den Erwartungen gerecht werden? Wird er die nötige Ruhe zum Musizieren haben, oder wird ihm die Aufre-gung einen Streich spielen?
Am Königshof ist alles neu für ihn. Der König ist in seine Krankheit versunken, will niemand sehen und hören. Ihn soll David aufmuntern. Wehe, wenn ihm da Töne missraten oder die Musik langweilig klingt! Mit Herzklopfen tritt er in den Raum ein, in dem er König sitzt – und fängt an zu spielen, spielt und spielt. Seine Anspannung weicht, Er spürt selbst, wie er in seiner Musik auflebt. Und das Erhoffte geschieht: Auch im König tritt eine Veränderung ein. Er freut sich über die Musik, lacht, kommt ins Gespräch mit David und anderen, lädt ihn ein, möglichst oft bei ihm zu spielen. Das tut David gut.

Auch kleine Kinder erleben schon Erwartungsdruck, dem sie gerecht werden wollen. Da kann sich auch Angst vor dem Misslingen breit machen. Diese Geschichte vom Gelingen führt über Zweifel und damit verbundene Aufregungen zum Gelingen – ein Handlungsverlauf, der auch den zuhörenden Kindern Mut machen kann.
 

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