Erzählvorschlag zu: Maria und Elisabeth (Lukas 1)

Die Zeit ist schnell vergangen. Maria spürt schon Bewegungen des Babys in ihrem Bauch. Immer wieder muss sie an das denken, was die beiden Boten gesagt haben, der Bote von Gott und der Bote vom Kaiser. Die eine Botschaft macht sie neugierig, die andere bereitet ihr Sorgen. Heute hat sie einen freien Tag, und sie hat beschlos-sen. ihre Cousine Elisabeth zu besuchen. Die ist zwar viel älter als sie, aber die bei-den verstehen sich gut. Elisabeth wohnt mit ihrem Mann Zacharias in einem Nach-bardorf. Der Weg führt über einen Berg, aber bei gutem Wetter wie heute macht das keine Mühe. So macht sich Maria auf den Weg und überlegt sich, ob sie das Erlebnis mit dem Engel der Elisabeth überhaupt erzählen soll. Elisabeth hat keine Kinder, und wahrscheinlich ist auch jetzt schon zu alt, um überhaupt noch Kinder zu bekommen. Ob Elisabeth nicht traurig ist, wenn sie von dem erzählt, was sie erlebt hat? Aber sie will ihr doch erzählen, dass sie ein Kind bekommt! Oben auf dem Berg sieht sie schon den Nachbarort. Der Weg geht jetzt abwärts, und bald ist sie bei Elisabeth.

Kaum haben es sich die beiden Frauen gemütlich gemacht, da sagt Elisabeth freu-destrahlend: „Stell dir vor, Maria, ich bekomme ein Kind!“ Voller Freude umarmt Ma-ria ihre Freundin. Und dann erzählt Elisabeth: „Es ist etwas Wunderbares geschehen! Meinem Mann, dem Zacharias, ist ein Engel erschienen und hat ihm gesagt, dass ich ein Kind bekomme, einen Sohn, und wir sollen ihn Johannes nennen. Und der wird den Menschen von Gott erzählen, solange, bis dann der neue König kommt. Er wird der Vorbote des neuen Königs sein!“ Und dann neigt sie sich geheimnisvoll zu Maria und sagt: „Das heißt doch, dass der neue König auch bald zur Welt kommt!“ Jetzt kann sich Maria nicht mehr länger zurückhalten, und sie erzählt ihrer Freundin alles, was sie erlebt hat. Und Elisabeth strahlt sie an und lacht: „Ich bin so glücklich und froh, dass unsere Kinder so große Aufgaben haben werden. Und ich bin stolz auf dich, Maria! Und denke daran: Gott lässt großartige Dinge geschehen. Ich bekomme ein Kind, obwohl ich schon so alt bin, und dich wird er beschützen, bei allem, was in den nächsten Monaten geschehen wird. Auf jeden Fall werden ich jeden Tag an dich denken!“ „Und ich denke an dich“, sagt Maria, „dass die Geburt gut verläuft!“ Die bei-den haben sich noch mancherlei zu erzählen. Rechtzeitig bevor es Abend wird, macht sich Maria wieder auf den Heimweg. „Gott lässt wunderbare Dinge geschehen“, sagt sie sich immer wieder. Und sie ist sich ganz sicher, dass auch sie bald noch etwas Großartiges erleben wird.
 

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