1.Könige 3,1ff: Salomons Weisheit - Ein kluger Wunsch

Ziele:
- sich zum Nachdenken über eigene Wunschträume anregen lassen
- bedenken, was weitsichtige Wunschträume auszeichnet
- Erwartungen an Gott und sein Wunsch-Erfüllen zur Sprache bringen

In der Hauptstadt Jerusalem regiert seit wenigen Tagen ein neuer König. Die Leute erinnern sich noch gut an das große Fest, in dem er in sein neues Amt eingeführt wurde. Unzählige Menschen hatten ihm alles Gute gewünscht, noch viel mehr, als man sich sonst zum Ge-burtstag wünscht: Gesundheit, ein langes Leben, dass es dem Geehrten immer gut gehen möge, viel Freude, Gottes Segen, Glück und noch viel, viel mehr.

Das Fest ist vorbei, und nun beginnt die Arbeit für den neuen König Salomo.
An diesem Morgen hat er seine engsten Freunde und Berater um sich versammelt, um mit ihnen die wichtigsten Aufgaben zu besprechen. Wo soll der König seine ersten Besuche machen, um überall im Land Freunde zu gewinnen? Welche Gesetze und Bestimmungen müssen neu bedacht und geändert werden? Wer soll Geld bekommen für neue Häuser und Straßen? Die Liste all dieser Fragen ist lang. Zu jeder von ihnen wird vom neuen König eine gute und gerechte Entscheidung erwartet. Endlich ist diese Arbeit geschafft. Der König und seine Freunde sitzen noch zusammen, essen und trinken und erzählen einander von ihren neuesten Erlebnissen.

„Ich kann euch etwas von heute Nacht erzählen“, sagt der König. „Ich hatte einen Traum, über den ich immer noch nachdenken muss!“ Neugierig und erwartungsvoll schauen die Freunde den König an, und der erzählt. „Heute Nacht ist mir im Traum Gott erschienen und hat mir gesagt, dass ich einen Wunsch frei habe“. – „Das ist ja wunderbar“, meinen die Freunde, „sicher hast du dir etwas ganz Tolles gewünscht. Also, ich hätte mir gewünscht…; und ich….“ Und gleich reden sie durcheinander und erzählen sich gegenseitig, was sie sich gewünscht hätten: Gesundheit, ein langes Leben, Geld, schöne Kleider und vieles andere. Sie kommen so in Fahrt, dass sie sich kaum verstehen können. Da ruft einer laut dazwischen: „Also, Salomo, jetzt sag doch endlich du, was du dir gewünscht hast!“ Alle werden still, schauen ihn an und warten gespannt auf seine Antwort.

Da sagt Salomo: „Ich habe Gott so geantwortet: Ich bin noch jung und unerfahren und habe eine große Aufgabe vor mir. Bevor ich meinen Wunsch sage, möchte ich dir, Gott, danken für all das Schöne, das ich erleben durfte, dass ich jetzt König bin in meinem Land, und dass es uns allen gut geht.“ – „Und, was war dein Wunsch?“ fragen die Freunde ungeduldig. Salomo erzählt weiter: „Gott, ich bitte dich um Weisheit, um kluge Gedanken, dass ich ein guter König sein kann, dass ich das tue, was du von mir willst, dass ich treu und sorgfältig die Königsaufgaben erfülle, dass ich deinen Geboten folge“.

„Ist das alles?“ fragen die Freunde ein bisschen enttäuscht. „Du hättest dir doch etwas ganz anderes wünschen können! Und schon rufen sie wieder durcheinander, was sie sich ge-wünscht hätten. Dann sagt Salomo: „Jetzt erzähle ich euch noch, was Gott mir noch im Traum geantwortet hat.“ Und wieder warten die Freunde gespannt auf seine Antwort. „Gott hat mich gelobt, dass ich mir gerade das gewünscht habe. Du hast nicht nur an dich gedacht, hat Gott gesagt, sondern auch an alle diejenigen, für die du jetzt da bist. Du hast dir das Wertvollste gewünscht, was sich ein König wünschen kann“.

Nachdenklich hören die Freunde zu, keiner sagt etwas. Und Salomo spricht weiter: „Und dann hat Gott noch gesagt, dass er mir auch alles andere schenken wird, noch viel mehr, als ich mir hätte wünschen können!“
Nach einer Pause sagt einer der Freunde: „Ich glaube, dein Wunsch war wirklich ein sehr guter Wunsch. Er ist gut für dich und auch für uns alle. Er passt zu jetzt und zu dem, was kommen wird. Er passt auch gerade dann, wenn du schwierige Aufgaben lösen musst und es dir nicht so gut geht! Ich glaube, von deinem Wunsch können wir alle eine Menge lernen!“

Gesprächsimpulse

- Was würdest du dir wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest?
- Findest du Salomos Wunsch auch so gut wie seine Freunde?
- Was meinst du, unterscheidet Salomos Wunsch von denen seiner Freunde?
- Was ist das Besondere an ihm?
- Passt dieser Wunsch gut zu dem, was Gott uns schenken kann? Was meinst du?
 

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