Erzählvorschlag zu: Gemeinsames Abendmahl

Das gemeinsame Mahl, das die Jünger mit Jesus am Abend vor dem Sterben Jesu feiern, ist der Ursprung des Sakraments des Abendmahls / der Eucharistie. Es ist das jüdische Passah-Fest, das der Freundeskreis Jesu an diesem Abend – so wie all die anderen in Jerusalem - feiert. Es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der ä-gyptischen Sklaverei vor vielen hundert Jahren zuvor. Am Abend vor ihrem Auszug aus Ägypten aßen die Israeliten ihre letzte Mahlzeit damals in gespannter Erwartung. Jedes Jahr wurde seither am Passah-Fest die Erinnerung an diese Befreiung leben-dig gehalten.
Mit Jesu Worten bekam dieses Mahl für den Freundeskreis allerdings eine neue Be-deutung. Jesus bricht das Brot und sagt: Dies ist mein Leib, der zerbrochen wird! Er schenkt den Wein ein und sagt: Dies ist mein Blut, für euch vergossen! Dieses Mahl erinnert die Christen fortan an Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen. Auch wenn Jesus nicht mehr irdisch-körperlich mit dabei ist, bleibt seine unsichtbare Gegenwart in diesem Feiern spürbar.

 

Am Abend ist es in der Stadt ruhig geworden. Die Menschen sind in ihren Häusern und feiern ein Fest, bei dem sie sich an all das erinnern, was Gott ihnen Gutes getan hat. Sie essen und trinken und erzählen einander davon. Auch die Jesusfreunde fei-ern dieses Fest und erzählen sich von all dem, was sie mit Jesus erlebt haben. Da nimmt Jesus einen Brotfladen. Alle schauen aufmerksam zu ihm hin. Als Hausvater wird er ihn jetzt teilen und den Segen sprechen. Aber Jesus sagt noch mehr: „Erschreckt nicht über das, was ich euch jetzt noch zu sagen habe. So wie ich das Brot auseinander gebrochen habe, so wird auch mein Leben zerbrochen werden. Ich weiß, dass ich sterben muss“. Die Freunde sind ganz still, schauen mit großen ängst-lichen Augen auf Jesus. Der spricht weiter: „Habt keine Furcht. Mein Tod wird nicht das Letzte sein, das ihr mit mir erlebt! Ihm wird etwas großartiges Neues folgen. Ihr werdet mich auf eine ganz neue Weise erleben!“ – „Wie sollen wir das verstehen?“ fragt Simon Petrus. Jesus antwortet: „Ihr werdet es verstehen, wenn ihr in wenigen Tagen wieder beieinander sitzt, esst und trinkt, das Brot brecht und den Wein aus-teilt. Dann werdet ihr erleben, dass ich bei euch bin. Und immer wieder werdet ihr so essen und trinken und das erleben“. Und dann nimmt Jesus den Weinbecher und spricht: „Mein Blut wird fließen wie dieser Wein. Aber dieser Becher soll das Zeichen dafür sein, dass ich immer bei euch sein werde, auch wenn ihr mich nicht mehr so sehen könnt wie jetzt!“ Mit ernsten Gesichtern essen und trinken die Freunde und Freundinnen Jesu. Jedes dieser Worte haben sie sich fest eingeprägt. Sie haben Angst vor dem, was mit Jesus geschehen wird, aber sie wissen auch, dass sie sich auf das verlassen können, was Jesus gesagt hat.
 

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