Von früheren Freunden und Nachbarn enttäuscht (Markus 6,1-6) - Ablehnung in Nazareth

- Mit Enttäuschungen leben

Auch das gehört zu Jesu Anfängen, dass ihm die Menschen in seiner Heimatstadt Nazareth mit Misstrauen begegnen. Sie sehen in ihm noch den kleinen Jungen, können und wollen nicht nachvollziehen, dass er inzwischen ein anderer geworden ist, mit besonderer Kraft und Vollmacht von Gott begabt. In dem von Jesus zitierten Sprichwort „der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ bündeln sich so mancherlei Er-fahrungen, dass einem gerade die am nächsten Stehenden Entscheidendes nicht zutrauen, einen auf frühere Erfahrungen festnageln und nicht bereit sind, Neues wahrzunehmen.

Am nüchternsten spricht Markus die Enttäuschung aus: „Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun…“. Bei Matthäus richtet sich der Blick mehr auf die Nazarener, die sich wegen ihres „Unglaubens“ die Chance einer fruchtbaren Begegnung mit dem Sohn ihrer Stadt selbst verbauen. Bei Lukas wird es sogar dramatisch: Jesu wortmächtige Verkündigung, in der er seinen göttlichen Auftrag erläutert, provoziert die Zuhörenden. Jesus unterstellt ihnen, ihn gar nicht angemessen verstehen zu können. Das bringt sie in Wut, sie versuchen – vergeblich – ihn zu Tode zu stürzen.
Für die Erzählung empfiehlt es sich, vor allem der Markusfassung zu folgen, um auch der hemmenden Enttäuschung angemessen Raum zu geben. Denn das gehört ja auch zur Erfahrungswelt der Kinder und Erwachsenen.

Weiter zum Erzählvorschlag

Zurück zu Situationen und Bezüge

Zurück zu Bibelgeschichten