Jesus und der Soldat (Matthäus 8,5ff.) 

- Vorurteile überwinden
- Sich in andere Menschen hineinversetzen

In Palästina zur Zeit Jesu gab es in der Bevölkerung erhebliche Spannungen und Konflikte zwischen der jüdischen Bevölkerung und der römischen Besatzungsmacht. Die Römer, repräsentiert durch die Soldaten, waren die verhasste Besatzungsmacht, die sich gegenüber den jüdischen Bewohnern viel erlauben konnte. Römische Soldaten konnten z.B. Zivilisten regelmäßig dazu zwingen, ihr Gepäck zu tragen. Von den hohen Steuern floss viel in den römischen Militärapparat. Verhasst waren die Römer aber auch als die ausländischen Heiden, die nicht zu Israel als dem auserwählten Volk Gottes dazugehörten, die sich nicht in die religiös geprägten Regeln des gesell-schaftlichen Miteinanders einfügten. Sie waren die Fremden, hatten keinen Anteil an den religiösen Überlieferungen, waren Fremdkörper. Ihnen ging man am besten aus dem Weg, sofern man sich nicht den Widerstandskämpfern anschloss, die immer wieder Überfälle auf römische Soldaten durchführten.
Eine biblische Geschichte erzählt von Jesu Begegnung mit einem römischen Soldat, die so ganz anders verlief als es die üblichen Verhaltensweisen erwarten ließen. Da zeigt sich hinter der Soldatenuniform ein Mensch in seiner Not, seiner Hoffnung und einem übergroßen Vertrauen. Die Abgrenzung wird bedeutungslos und als Vorurteil durchschaut. Auf einmal steht dieser römische Heide den Jesus begleitenden Jüngern näher als viele eigene Landsleute.
 

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