1. Könige 19: Ein Zeichen für Elia – Wie stark und mächtig ist Gott? 

Ziele:
- wahrnehmen, wie die Luft ein Zeichen sein kann für Gottes Wirken
- bedenken, welche Vorstellungen von Gott die Symbolik des Sturms wie des sanften Winds in uns wecken können
- sich vergewissern, dass wir Zeichen und Symbole brauchen, um uns über Gott zu verständigen

Fördert:
- Entwicklung eigener Gottesvorstellungen
- Auseinandersetzung mit Vorstellungen von Macht und Gewalt
- Verständnis für die Bedeutung von Zeichen und Symbolen

Elia sitzt auf einem hohen Berg und schaut weit ins Land hinein. Es ist sein Land, seine Hei-mat. Aber Elia schaut nicht zufrieden und fröhlich, sondern mit finsterem Gesicht. Er fühlt sich sehr einsam, hat keine Freunde, mit denen er angenehm die Zeit verbringen könnte. Der einzige, mit dem er reden kann, ist Gott. Und das tut er jeden Tag, denn er ist der Bote Gottes. Seine Aufgabe ist es, Gottes Weisungen zu den Menschen zu bringen und sie zu ermahnen, so zu leben, wie Gott es will.

Elia ist müde und erschöpft. Und so klingen auch seine Worte, die er an Gott richtet: „Gott, du hast mir eine große und wichtige Aufgabe gegeben, nämlich den Menschen dabei zu hel-fen, an dich zu glauben, an dich, den einzigen Gott. Aber so viele Menschen wollen sich nicht helfen lassen. Und was mich so sehr ärgert, das ist, dass so viele an andere Götter glauben. Sie lassen sich Götterbilder schnitzen und beten sie an. Wenn ich sie ermahne, dass das doch keinen Sinn hat, dass es darauf ankommt, nur an dich zu glauben, dann lachen sie mich bloß aus. Es ist nicht schön, wenn man mit seiner Arbeit keinen Erfolg hat. Gott, hilf mir doch, die richtigen Worte zu finden, mit denen ich die Menschen überzeugen kann, dass du der einzige, wahre Gott bist und kein anderer!“

Elia erinnert sich an ein Gespräch, das er neulich geführt hatte. Er sprach mit Leuten, die an den Gott Baal glauben. „Warum glaubt ihr an Baal?“ hatte er gefragt. „Weil er ein starker Gott ist“, war ihre Antwort. „Wir brauchen einen starken Gott, der uns beschützen und un-sere Feinde vertreiben kann“. – „Der eine Gott, an den ich glaube, ist noch stärker“, hat Elia geantwortet. Er ist der stärkste Gott, der alles kann. Er kann wie ein gewaltiger Sturm sein, der alles wegbläst, was ihm nicht passt. Er ist so stark und mächtig wie niemand sonst“. Aber die Leute haben ihm nicht geglaubt.

Jetzt betet Elia wieder: „Großer und mächtiger Gott, wie kann ich den Menschen zeigen, dass du größer und mächtiger bist als alles, was es auf der Welt gibt? Soll ich den Menschen sagen, dass du wie Blitz und Donner bist, wie Sturm und Feuer? Es stimmt doch, dass du wie der mächtigste König bist, den es gibt, oder?“ Und dann hört Elia, wie Gott zu ihm spricht: „Elia, ich danke dir für deine Mühe, damit die Menschen an mich glauben. Ich will dir jetzt ein Zeichen geben, damit du noch besser verstehen kannst, wer ich bin“. Und gespannt war-tet Elia auf das Zeichen Gottes.

Da verdunkelt sich der Himmel, dicke Wolken türmen sich auf, und ein gewaltiger Sturm bricht los. Elia sucht sich Schutz in einer Höhle, schaut dem Sturm von dort aus aufmerk-sam zu und denkt sich: „Das ist ein gutes Zeichen für Gott. Gott ist mächtig wie ein gewalti-ger Sturm, der alles wegfegt, was ihm nicht passt. Da bin ich schon auf der richtigen Spur“. Aber Gott sagt zu Elia: „Das war noch nicht das Zeichen, das ich dir geben will. Warte!“ Elia denkt: „Wahrscheinlich ist ein Sturm noch viel zu schwach. Wahrscheinlich schickt mir Gott jetzt etwas noch viel Gewaltigeres“.

Und tatsächlich, nach dem Sturm bricht ein fürchterliches Gewitter aus. Blitze zucken und Donner krachen. Und Elia sagt zu Gott: „Ja, ich habe es verstanden: du bist noch gewaltiger als jeder Sturm und jedes Unwetter. Das muss ich den Leuten sagen“. Aber Gott antwortet ihm: „Auch das war noch nicht das Zeichen!“ „Nanu“, denkt sich Elia, was kann denn noch ge-waltiger als dieses Unwetter sein?“ Und er wartet gespannt.

Das Unwetter zieht vorbei, der Himmel wird wieder hell, die Sonne kommt auch wieder zum Vorschein, und Elia denkt: „Jetzt bin ich aber gespannt auf das Zeichen von Gottes großer Macht!“ Elia tritt aus der Höhle heraus, in der er Schutz gesucht hatte, und spürt einen feinen, zarten Wind, der ihm um die Nase weht. Er ist angenehm. Elia hebt die Arme und genießt es, wie er diesen sanft-frischen Wind durch seine Kleider hindurch auf seiner Haut spürt. Tief atmet er die frische, gute Luft ein, atmet ein und aus, ein und aus. Und dann hört er wieder, wie Gott zu ihm spricht: „Elia, spürst du das Zeichen?“ Zuerst ist Elia ganz ver-dutzt, aber dann geht es ihm plötzlich auf: „Ja, dieser angenehme Wind, der passt doch noch viel besser zu Gott als der Sturm und das Gewitter“. Und Elia betet: „Gott, ich danke dir, dass du auch wie ein sanfter Wind bist, der mir gut tut. Vor dir brauche ich mich nicht ängstlich zu verstecken, sondern ich kann dich ganz nah bei mir spüren. Du bist so stark mit deiner Kraft, die mich frisch und lebendig macht. Dafür danke ich dir. Ich muss nicht nur denken, wie mächtig du bist, sondern darf auch daran denken, wie freundlich du zu mir bist!“

Und als Elia jetzt wieder vom Berg hinuntersteigt ins Tal und zu den anderen Menschen, da geht es ihm viel besser als vorher, als er heraufgestiegen war. Er weiß jetzt so viel Neues, das er den Leuten von Gott erzählen kann.

Gesprächsimpulse

- Hast du dir auch schon mal überlegt, wie mächtig und stark Gott wohl ist?
- Warum war es dir dabei wichtig, dass Gott stark ist?
- Hast du schon einmal das Wort „allmächtig“ gehört? Was bedeutet es wohl? Wie passt es zu Gott?
- Elia hat zuerst gedacht, dass die Zeichen von Sturm und Gewitter gut zu Gott pas-sen. Warum wohl?
- Mit dem Zeichen des sanften Windes hat Elia viel Neues über Gott kennen gelernt. Wie passt deiner Meinung nach dieses
   Zeichen zu Gott?
- Zu welchen Geschichten, die du kennst, passt das Zeichen des sanften Windes bes-ser als Sturm und Gewitter?
- Gäbe es auch noch andere Zeichen, aus denen wir erfahren können, wer Gott für uns ist? Welche fallen dir ein?
- Was meinst du, wie Elia jetzt zu den Leuten von Gott gesprochen hat?
 

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