Geschichten aus der Nomadenzeit der israelitischen Stämme

Mit Kap. 12 des Buches Genesis treten wir in ein ganz anderes Umfeld ein: Es ist die Welt der Nomaden, der Familien, Sippen, Stämme um etwa 2000 v.Chr. In ihr wird von den ersten Begegnungen mit Gott erzählt, an die alle weiteren biblischen Gotteserfah-rungen anknüpfen. Mit dem Urvater Abraham und seiner Frau Sara beginnt alles und führt weiter zu deren Nachkommen, bis hin zu den zwölf Söhnen Jakobs, welche die späteren Stämme Israels repräsentieren.

Von der Weltgeschichte des biblischen Anfangs treten wir nun in den engeren Zusam-men von Familiengeschichten ein. Es geht da um die alltäglichen Herausforderungen des Nomadenalltags, um Sorgen und Hoffnungen, und um den Zuspruch Gottes, der den rechten Weg weist, das Überleben sichert.

Dieser rote Faden ist eng verwoben mit all dem, was menschliches Miteinander auch bestimmt: mit Streit und Versöhnung, mit Erwartungen und Enttäuschungen, mit Ver-antwortung und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit unter dem Segen Gottes.

Diese Glaubensgeschichten haben eine lange Tradition. Über die Jahrhunderte hinweg wurden sie an den Lagerfeuern weitererzählt, bis sie dann viel später im Rückblick und auch unter dem Eindruck der späteren Gegebenheiten zu ihrer schriftlichen Gestalt fanden.

Es sind in ihnen die Gestalten des Glaubens, die Juden, Christen und Moslems weithin gemeinsam haben. Und sie sind Modelle für einen Glauben, der von Zuversicht und Gott-vertrauen in überschaubaren Beziehungen bestimmt ist. So eignen sie sich auch in besonderer Weise dazu, Kindern zu ihren eigenen Vorstellungen eines gelebten Glaubens zu verhelfen.
 

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