Jesus und die Frage nach der „Kaisersteuer“ Markus 12,13ff.

 

Jesus hat weniger in Lehrsätzen und Begriffen über Gott gesprochen als vielmehr in Bildern und Gleichnissen. Mit ihnen hat er die Zuhörenden in aktive Nachdenklichkeit versetzt. Beim Nachdenken über Gott geht es eben nicht um Wissensfragen, sondern um Lebensweisheit, um das, was zum Leben hilft.

Der erste Teil der Erzählung holt etwas weiter aus und bezieht sich auf Gleichnisse, in denen es um Geld geht. Er schafft damit zugleich einen Rahmen für die Frage nach der sog. ‚Kaisersteuer‘. In ihr geht es nicht nur um eine schlagfertige Antwort, mit der Jesus der kluge Sieger in einem Wortgefecht bleibt, sondern um Nachdenklichkeit, die zu grundlegenden Fragen des Glaubens führt.

Der biblische Text rückt die fragenden Pharisäer gleich in ein negatives Licht: Sie sollen Jesus mit einer Fangfrage (Soll man den Römern Steuern bezahlen?) gleichsam „ans Messer liefern“, Gründe für dessen Verhaftung finden. Dieses Motiv wird in der Erzählung zurückgenommen, ohne aber die Gefährlichkeit der Fragen an Jesus zu mindern.

Die Auseinandersetzung um die von der römischen Besatzungsmacht erhobenen Steuer hat zwei Aspekte: Der eine ist die grundsätzliche Ablehnung dieser Steuer im Zeichen eines aktiven politischen Widerstands gegen die römische Fremdherrschaft. Der andere ist das Bekenntnis zu dem einen Gott der jüdischen Tradition, die im Widerspruch steht zum Anspruch des römischen Kaisers, selbst wie ein Gott verehrt zu werden. In beiden Aspekten steckt viel ‚Sprengstoff‘, der sich sowohl in einem ‚Ja‘ als auch in einem ‚Nein‘ entzünden könnte. Dem zweiten Aspekt folgt der Erzählvorschlag.
 

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