1. Mose 1-2,4a: Alles kommt von Gott – Eine gute Welt zum Leben

Die Bibel beginnt mit einem Bericht von der Erschaffung der Welt in sechs Tagen, dem ein siebter Ruhetag folgt. Zwei unterschiedliche Gestaltungselemente bestimmen diesen Text:

a) das eine sind aus Beobachtungen gewonnene Vorstellungen, mit denen ungefähr im 6. Jh.v.Chr. die Entstehung der Welt gedacht wurde. Dieses sog. „babylonische Weltbild“ geht davon aus, dass in einer urzeitlichen und unendlichen Urflut durch ein stabiles Himmelsge-wölbe und eine ebenso verankerte Erdscheibe ein gut abgesicherter Hohlraum entsteht, in dem sodann Pflanzen, Tiere und Menschen Raum zum Leben finden.
Diese Vorstellungen können heute sicherlich nicht mehr den inzwischen weit fortgeschritte-nen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen genügen. Aber sie verdienen im Blick auf die da-maligen Erkenntnisse Respekt vor ihrer inneren Logik: aus einem lebensfeindlichen Urchaos heraus entsteht eine geordnete Lebenswelt.

b) Der rote Faden der Schöpfungsgeschichte ist das Bekenntnis zu Gott, der diese Wandlung vom Chaos zur Ordnung bewirkt hat: Die Welt wird darin nicht als bloßer Zufall verstanden, sondern als gute Welt von Gott so gewollt. Die geschaffene Ordnung zeigt sich schon in der poetischen Form des biblischen Textes mit der jeweiligen refrainartigen Wendung: „Und sie-he – sehr gut!“

Beim Erzählen der Geschichte sollten deshalb nicht naturwissenschaftlich anmutende Erklä-rungen intendiert werden, im Sinne von „so ist es geschehen“, sondern vielmehr ein staunen-des Wahrnehmen des Wunderwerks unserer Welt in allen ihren Facetten, von Licht, Luft, Wasser, Erde hin zu den entsprechenden Lebensräumen und ihren Bewohnern.

Das regt auch zum Theologisieren darüber an, über welche Voraussetzungen unseres Lebens wir uns freuen können, wem wir dafür danken und was wir zur Erhaltung dieser so gut ge-schaffenen Welt beitragen können.

Ein Erzählvorschlag dazu geht vom heutigen Staunen über unsere Welt aus, lässt Kinder fragen, wie das wohl entstanden sein mag. Auch wenn heutige naturwissenschaftliche Erkennt-nisse uns ganz andere Sichtweisen liefern, so ist der biblische Bericht mit seinem Weg vom Chaos zur Ordnung auch heute noch eine sinnvolle Struktur, in der sich das Nachdenken über Gottes Schöpferwirken entfalten kann.


Der Erzählvorschlag regt auch dazu an, von den Kindern nachgestaltet zu werden, vielleicht mit einer ausgedehnten Plastikschüssel und einer runden Bodenplatte, in und auf der die Welt in ihrer Schönheit entstehen kann.

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