47 - Ergänzende Hinweise zum Danielbuch
 
       (zu: Daniel und die gebannte Löwenangst, Seite 206)
 
Der Geschichte von Daniel in der Löwengrube gehen Erzählungen voran, die ebenfalls von der Beständigkeit Daniels mit seinen Glaubensgenossen und der Treue zu ihrem Gott samt deren Bewahrung in bedrohlichen Situationen berichten.
 
Es ist noch die Zeit des babylonischen Königs Nebukadnezar. Das erste Kapitel stellt die Treue der jüdischen Männer sowohl zu dem König, in dessen Dienst sie stehen, als auch zu den jüdischen Speisevorschriften in den Vordergrund. Weil diese Gebote Daniel und seinen Freunden die Teilnahme an Mahlzeiten der königlichen Tafel nicht erlauben, bittet Daniel den ihm wohlgesonnenen Speisenaufseher, es für sie bei Wasser und Gemüse zu belassen. Der aber hat Sorgen wegen möglicher Abmagerung der jüdischen Männer, die ihn den Kopf kosten könnte. Daniel kann den Küchenmeister dennoch überreden, und die Daniel-Freunde zeigen keinerlei Mangelerscheinungen.
 
Die zweite Geschichte (Kapitel 2) erzählt von einem Traum des Königs, den allein Daniel zu deuten vermag. Eine seltsame Gestalt symbolisiert nachfolgende Epochen, die schließlich einen Sieg des Gottes, den die Juden verehren, bringen werden. Der König anerkennt demütig diesen Blick in die Zukunft.
 
Dennoch ordnet der König in Kapitel drei die Anfertigung eines großen Götterbildes samt dessen Verehrung an. Wieder ist es das Daniel-Grüppchen, das sich diesem Befehl aus Treue zu ihrem Gott widersetzt. Die Männer werden zur Strafe in einen heißglühenden Ofen geworfen, verlassen ihn aber wieder unversehrt – und wiederum anerkennt der König die Macht dieses einen Gottes. Im vierten Kapitel geht es erneut um eine Traumdeutung.
 
Als der Nachfolger Nebukadnezars, sein Sohn Belsazar ein Fest feiert, bei dem die aus dem Jerusalemer Tempel geraubten heiligen Gefäße missbraucht werden, leuchtet an der weißen Wand auf einmal eine hebräische Schrift auf, die den nahen Verfall der Königsherrschaft Babyloniens ankündigt. Der König ist zu Tode erschrocken, und die Botschaft wird mit dem unmittelbar folgenden Sieg der Perser über die Babylonier bestätigt. Übrigens entstammt das Wort „Menetekel“, das Unheil ankündigt, diesem hebräischen Schriftzug.
 
Dann folgt in Kapitel sechs das hier erzählte Ereignis Daniels – nun beim persischen König Darius.
 

Die darauf folgenden Kapitel 7-12 berichten von prophetischen Visionen Daniels, welche sehr genau die Zeit vom Entstehen und Untergang der orientalischen Großmächte bis zur Abfassung des Danielbuchs zum Inhalt haben. Diese Visionen rufen die Leser zum Durchhalten und zur Glaubensstärke in den Zeiten der Verfolgung auf und stellen das Ende der notvollen Zeit mit einer machtvollen Wiederkehr des von Gott gesandten Messias, des endgültigen Königs der Juden, vor Augen.

 

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