49 - Informationen zur Kunst, Bilder in Stein zu hauen
 
       (zu: Daniel und die gebannte Löwenangst, Seite 213)
 
Zunächst ritzt der Steinmetz oder Bildhauer mit einem spitzen Eisen, dem Stichel, die Form der gewünschten Figuren vorsichtig auf den noch unbearbeiteten großen, zumeist viereckigen Steinblock. Wichtig ist, dass er die Figuren viel breiter und größer aufzeichnet, als sie später werden sollen. Das muss er deshalb tun, weil er mit seinen Meißeln rechts und links sehr viel vom Stein ab- und herausschlagen muss, damit die Figuren später auch richtig gewölbt, rund oder halbrund zu sehen und sogar anzufassen sind. Würde er die Figuren zu eng zeichnen, bliebe zum Schluss von ihnen kaum etwas übrig, die Löcher und Vertiefungen um sie herum wären dafür umso größer.
 
Was ist ein Relief im Gegensatz zur Vollplastik?
 
Bei plastischen Arbeiten in Stein sind Vollplastiken, um die man herumgehen kann, von Reliefs zu unterschieden. Dies sind in eine Steinplatte eingebetteten Bilder, Ornamente oder Figuren, die entweder nur wenig plastisch, also leicht erhaben sind (Viertel- bzw. Halbrelief). Wenn die Figuren fast ganz aus dem Untergrund hervortreten, sie am Rücken gerade noch mit dem Stein verbunden sind, spricht man von Dreiviertel-Relief.
 
Reliefs in mittelalterlichen Kirchen
 
In romanischen und gotischen Kirchen des Mittelalters kommen Reliefs sehr häufig vor. Sie schmücken die steinernen Lettner, die den Chor vom Kirchenschiff trennen, oder auch die Flächen über den Portalen (Tympana) und erzählen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Diese steinernen Bilder wurden von Steinmetzen meist in den Dombauhütten geschaffen. 

 

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