80 – Zum Künstler Peter von Cornelius
 
(zu: Josefs Aufstieg vom Sklaven zum Minister, Seite 105)
 
Peter von Cornelius - 1783 – 1867
 
Er wurde 1783 in Düsseldorf geboren. Sein Vater war Maler, Lehrer und Inspektor der Düsseldorfer Kunstakademie. In die trat Peter mit 15 Jahren ein. Zunächst war sein Schaffen durch den klassizistischen Stil geprägt, allerdings mit mäßigem Erfolg. Anders wurde es, als er sich am „altdeutschen Stil“, der Malerei und auch Graphik der Dürer-Zeit neu orientierte.
Im Sommer 1811 brach er nach Rom auf und schloss sich den „Lukas-Brüdern“ um Friedrich Overbeck (> S.173 D) an, den sogenannten „Nazarenern“, die an die mittelalterliche religiöse Malerei anknüpften. Cornelius wollte damit auch der nationalen Malkunst die Richtung weisen und sah dies in einer Wiederbelebung der Monumentalmalerei.
 
Als Freskenmaler beteiligte sich Cornelius zusammen mit Overbeck, Wilhelm von Schadow und Philipp Veit an dem Freskenzyklus zu „Joseph in Ägypten“ im Haus des deutschen Konsuls Jakob Salomo Bartholdy, dem Palazzo Zuccari in Rom. Sein Beitrag war neben „Joseph deutet den Traum des Pharao“ auch „Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen“. Die Fresken sind in der Berliner Nationalgalerie zu sehen.
 
1818 wurde er von Kronprinz Ludwig von Bayern nach München zur Ausmalung der Glyptothek berufen. Zugleich bot ihm die preußische Regierung das Direktorat der Düsseldorfer Akademie an. Cornelius nahm zunächst beides an – im Winter war er in Düsseldorf und im Sommer in München. Als er dort 1824 auch zum Direktor der Münchner Akademie berufen wurde, blieb er ausschließlich in München. Der inzwischen zum bayerischen König gekrönte Ludwig I ehrte Cornelius mit der Erhebung in den Adelsstand, der Maler verlor dann aber in der Folgezeit die Zustimmung des Königs.
 

 

Enttäuscht wandte sich Cornelius nach Berlin und wurde vom eben an die Regierung gekommenen Friedrich Wilhelm IV in Dienst genommen, zunächst mit Fresken für die Vorhalle des Alten Museums. Mit Entwürfen von Fresken für den Berliner Dom wurde Cornelius europaweit bekannt und erhielt zahlreiche Ehrungen. Er starb 1867 als hochgeachteter Künstler.  

 

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