41 - Mehr zum Inhalt des Ester-Buches
 
      (zu: Ester, die kluge und mutige Königin, Seite 187))
 
Die Handlung sei kurz skizziert: Ester lebt mit ihrem Onkel (oder auch Cousin) Mordechai in Susa, der persischen Königsstadt. Königin Waschti hat sich einer Anordnung des Königs widersetzt und wird verbannt. Aus dem Kreis der ausgesuchten Nachfolge-Aspirantinnen, zu dem auch Ester eingeladen wurde, wählt König Xerxes sie als seine neue Königin. Sie lernt bald das intrigante Verhalten des Ministers Hamann kennen, der die Judenschaft als Feinde des Königs deklariert, deren Vernichtung plant, um sich dadurch vor dem König als besonders tüchtig zu profilieren. Mit viel Geschick gelingt es Ester, diesen Plan zu durchkreuzen und die Wahrheit über die Juden, ganz besonders über Mordechai ans Licht zu bringen. Der extrem gefährdete Onkel und alle Juden sind gerettet und stehen fortan unter dem besonderen Schutz des Königs.
 

 

Der Vergleich der beiden Frauengeschichten von Rut (> S.167ff.) und Ester zeigt auch, wie die Zeitumstände die Intentionen der Erzählungen mitbestimmen: Bei Rut ist es eine Zeit des Neubeginns nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil mit dem Suchen und Bestimmen der eigenen Position in verständnisvoller Nachbarschaft mit anderen kulturellen und religiösen Traditionen. Bei Ester bringt die Verfolgungssituation Zuspitzungen im Machtkampf um Leben oder Tod mit ein. Der judenfeindliche Minister Hamann will die Vernichtung der Juden in die Wege leiten. Die rettende Einsicht des Königs durch Esters Vermittlung führt umgekehrt zur Vernichtung des Übeltäters und seiner Gefolgsleute. Von Aussöhnung ist dabei nicht die Rede.

 

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